In diesem Artikel wollen wir Ihnen die Risiken beim Handel mit CFDs erläutern.
Differenzkontrakte, kurz CFD, sind sogenannte Derivate. Die Gruppe der Derivate umfasst neben den Differenzkontrakten auch Futures, Optionen sowie Swaps. Bei allen Derivaten ist der Wert von einem Basisprodukt abgeleitet, dass heißt der Preis kann zum Beispiel vom Kurs einer Aktie oder eines Rohstoffes abhängig sein. Der Preis eines Derivats kann aber auch von Aktienindizes zum Beispiel dem DAX abhängen. Ein Aktienindex beschreibt die Entwicklung mehrerer Aktienkurse, der DAX umfasst die 30 größten deutschen Unternehmen.
Differenzkontrakte werden außerbörslich gehandelt, dass heißt Sie schließen einen Vertrag mit einem Broker (z.B. einem Online Broker) ab. Bei Differenzkontrakten erwerben Sie nicht direkt das Basisprodukt, sondern setzen nur auf eine Kursänderung. Dabei spielt es keine Rolle ob der Wert sinkt oder steigt, Sie müssen nur die Entwicklung des Wertes (+/-) richtig einschätzen. Sie können also beispielsweise darauf setzen, dass der Wert steigt und einen Long-CFD abschließen. Oder aber sie erwarten, dass der Kurs sinkt und schließen einen Short-CFD ab. Wenn Sie jedoch falsch liegen, machen Sie Verlust.
Nachfolgend werden beide Arten des CFDs näher beleuchtet. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie bereits mit geringem Kapital große Gewinne einfahren können und welche Fehler Sie vermeiden sollten, damit es nicht zu einem Totalverlust oder einer Verschuldung kommt.
Long oder Short
Long-CFD:
Bei einem Long-CFD erhalten Sie für eine hinterlegte Sicherheitsleistung (Margin) indirekt das vereinbarte Basisprodukt. Um nun Gewinn zu machen, müssen Sie dieses verkaufen, wenn der Verkaufspreis höher ist als der ursprüngliche Preis beim Abschließen des Differenzkontraktes.
Der Vorteil einer Hebelwirkung
Wenn Sie zum Beispiel eine Sicherheit von 10 Euro für eine Aktie mit einem Wert von 1000 Euro hinterlegen, spricht man von einem Hebel der Größe 100. Der Hebel berechnet sich durch das Dividieren des Wertes eines Basisproduktes durch die Sicherheit. Mit 10 Euro haben Sie dann also eine Aktie mit dem Wert 1000 Euro erworben. Verkauft Ihr nun diese Aktie, wenn sie den Wert 1100 Euro erreicht, erhaltet Ihr eure Sicherheit zurück und macht 100 Euro Gewinn. Die 100 Euro sind genau die Differenz zwischen Anfangswert und dem Wert zum Zeitpunkt des Verkaufes.
Bezogen auf die anfangs hinterlegte Sicherheit haben Sie 1000 % Gewinn gemacht. Je größer der Hebel ist, desto mehr Gewinn können Sie machen, auch bei nur kleinen Kursänderungen. Sinkt allerdings der Kurs und es ist schwierig einzuschätzen, ob der Kurs wieder steigen wird, müssen Sie entscheiden: Verkaufen Sie direkt, um einem Totalverlust oder sogar einer Verschuldung zu entgehen, oder warten Sie ab.
Der Nachteil einer Hebelwirkung
Bleiben wir bei dem gleichen Beispiel, gehen aber davon aus, dass der Wert des Basisproduktes auf 990 Euro sinkt. Die Sicherheit ist nun aufgebraucht, verkauft Ihr jetzt macht Ihr keinen Verlust. Sinkt der Wert allerdings noch weiter und entscheiden sich, erst bei 900 Euro zu verkaufen, weil Sie erwartet haben, dass der Wert wieder steigen wird, machen Sie einen Verlust von 90 Euro. Bezogen auf die Sicherheit ist das ein Verlust von 900 %.
Stürzt der Wert ab, wenn Sie diesen zum Beispiel gerade nicht beobachten oder vergessen Sie ihren Differenzkontrakt, können die Schulden gegenüber dem Broker, bei dem Sie den Differenzkontrakt abgeschlossen haben, theoretisch unendlich groß werden.
Short-CFD:
Auch bei einem Short-CFD hinterlegen Sie eine Sicherheitsleistung, anschließend verkaufen Sie ein Basisprodukt, welches Sie eigentlich noch nicht besitzen. Wenn der Wert des Basisproduktes gesunken ist, können Sie das Produkt wieder zurückkaufen und an den Vertragspartner zurückgeben. Gewinn machen Sie also, wenn Sie zu einem höheren Preis verkaufen als Sie einkaufen. Steigt der Wert und Sie müssen teurer verkaufen, machen Sie Verlust. Auch beim Trading mit Short-CFDs sind Gewinn und Verlust stark abhängig von dem Hebel.
Beim Trading mit Differenzkontrakten geschehen Kauf und Verkauf des Basisproduktes im Hintergrund, Sie entscheiden beim jeweiligen Broker also lediglich ob sie auf einen steigenden oder sinkenden Wert setzen möchten, welchen Hebel Sie einsetzen möchten und wann sie ein- bzw. aussteigen wollen.
Wie können Sie die Risiken beim Trading mit Differenzkontrakten verringern?
- Beim Setzen auf Kursentwicklungen sollten Sie sich nicht auf Ihr Glück verlassen, sondern immer aktuelle kursbewegenden Informationen im Auge behalten.
- Da der Verlust bei Short- und Long-CFDs bei falscher Einschätzung der Kursentwicklung und zu spätem Beenden theoretisch unendlich groß werden kann, sollten Sie eine Stop-Loss-Order platzieren. Sie können zum Beispiel beim Abschließen eines Long-CFDs festlegen, dass das Basisprodukt automatisch verkauft werden soll, wenn der Kurswert einen bestimmten Wert erreicht.
- Beim Handeln mit CFDs empfiehlt es sich in kurzfristigen Zeitrahmen zu investieren. Unvorhersehbare Kursänderungen zum Beispiel über Nacht können dazu führen, dass ein vorher gewinnbringender Trade am nächsten Tag verlustbringend ist. Haben sie dann auch keine Stop-Loss-Funktion eingesetzt, haben Sie doppelt Pech.
- Haben Sie zu viele Differenzkontrakte offen, können Sie leicht den Überblick verlieren. Aus diesem Grund sollten sie sich auf eine geringe Anzahl an gleichzeitig offenen CFDs beschränken.
Vor dem Öffnen eines CDF-Depots bei einem Broker sollten Sie sich vorher über die anfallenden Gebühren zum Beispiel bei Transaktionen erkundigen. Um zu den richtigen Zeitpunkten einen CDF-Trade öffnen und schließen zu können, benötigen Sie auch Zugriff auf Echtzeit-Kurse. Viele Broker verlangen für diese die sogenannten Kursdaten Gebühren.
Zusätzlich sollten Sie bei Ihrem Broker die Möglichkeit haben, nicht nur Stop-Loss-Order sondern auch andere Ordertypen zu platzieren, um ihre Investitionen abzusichern.